Bildquelle: stsvirkun/istockphoto
Serie "Kleiner Piks mit großer Wirkung" - Gute Gründe fürs Impfen
Schutz vor Wundstarrkrampf: Tetanus-Impfung
Impfen bewahrt uns vor oft lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten. Der kleine Piks mit der großen Wirkung bereitet das körpereigene Abwehrsystem auf den Kontakt mit den Krankheitserregern vor. Informieren Sie sich in der ärztlichen Praxis und in der Apotheke über die Vorteile und möglichen Risiken beim Impfen.
Warum ist sie wichtig?
Der Tetanus-Impfstoff steht zu Recht auf der Liste der „unentbehrlichen Arzneimittel“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Er schützt vor der häufig tödlich verlaufenden Infektionskrankheit Tetanus (Wundstarrkrampf), die durch das Bakterium Clostridium tetani ausgelöst wird.
Dieser Erreger bildet das zweitstärkste Bakteriengift, das Mediziner kennen. Die Impfung schützt vor diesem Gift. Das Bakterium ist sehr widerstandsfähig und kommt vor allem im Erdreich vor, aber auch zum Beispiel in Straßenstaub, Holz oder den Ausscheidungen von Rindern. Das Risiko, dass der Erreger über eine offene Wunde in den Körper gelangt, ist also sehr groß.
Passieren kann das zum Beispiel bei der Gartenarbeit, bei Verletzungen bei Spaziergängen auf Wald und Wiese oder wenn man mit dem Fahrrad auf der Straße stürzt. Die Krankheit Tetanus befällt die muskelsteuernden Nervenzellen des Zentralnervensystems. Zunächst treten grippeähnliche Symptome auf. Dann kommt es zu Verkrampfungen der Gesichtsmuskulatur und der Muskeln im Rücken.
Es folgen Krämpfe der Arme, der Beine, des Kehlkopfs und des Zwerchfells. Die Infektion ist sehr quälend, denn die Patienten sind in der Regel die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein, bis schließlich der Tod durch Ersticken eintritt.
Was ist das für ein Impfstoff?
Der erste Tetanus-Impfstoff wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts vom Marburger Bakteriologieprofessor und Nobelpreisträger Emil von Behring entwickelt. Breit eingesetzt wurde das Serum zum ersten Mal bei Soldaten während des Ersten Weltkriegs.
Der heutige Impfstoff ist ein Totimpfstoff. Das ist ein Serum mit abgetöteten Krankheitserregern oder Bestandteilen dieser Erreger. Diese können sich nicht mehr vermehren und daher keine Infektion auslösen. Der Körper baut nach dem Kontakt mit ihnen dennoch Antikörper gegen die Krankheit auf.
Wer bekommt sie?
Die Tetanus-Impfung wird Kindern im ersten Lebensjahr drei Mal und anschließend im Alter von fünf bis sechs Jahren ein weiteres Mal verabreicht, um einen vollständigen Schutz aufzubauen, Grundimmunisierung genannt. Zwischen neun und 14 Jahren sollte die erste Auffrisch-Impfung stattfinden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt weiterhin alle zehn Jahre eine erneute Auffrisch-Impfung.
Wer die Auffrischung verpasst hat, braucht bei einer Verletzung, bei der Schmutz in die Wunde gekommen sein könnte, aber keine Panik zu haben. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass man lebenslang geschützt ist, wenn die Grundimmunisierung im Kindesalter abgeschlossen ist. Dennoch sollte man sicherheitshalber umgehend zum Arzt gehen und sich das Tetanus-Serum geben lassen, wenn man eine solche Verletzung hat. Die meisten Ärzte haben Tetanus-Spritzen immer in ihrem Vorrat.